logi1974 - Hasenbär auf Reisen
Hasenbär auf Reisen

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Jersey 2019 - Teil 14

Jersey 2019 - Teil 14

Herrschaften!

Meine besten Freunde sind im Augenblick das Pflaster und Ibuprofen! Nachdem Micha heute Morgen meine von Blasen verunstalteten Füße verarztet hatte, ich eine zweite Ibuprofen eingeworfen habe, konnte es auch schon zur nächsten Tour losgehen.

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Wir fuhren in die Bucht von St. Brelade und der Himmel versprach leider überhaupt kein gutes Wetter. Es war gerade noch so trocken mit vereinzelten Windböen. Das änderte sich natürlich genau in dem Augenblick, als wir auf dem Parkplatz aus dem Auto stiegen. Genau in diesem Augenblick fing es an zu meimeln und wir retteten uns erstmal in die Kirche.

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Die alte normannische Kirche von Saint-Brelade an der Westküste befindet sich in der Nähe des beliebtesten Strands von Jersey. Der Ort Saint Brelade gilt als Refugium der Reichen, die aus Steuergründen nach Jersey zogen. Sehenswert sind die Fishermen's Chapel, die Parish Church und der Sir Winston Churchill Memorial Park. 

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Die Saint Brelade's Parish Curch, die Pfarrkirche von Saint Brelade, trägt ihren Namen, wie auch der Ort selbst, nach dem heiligen Brelade oder Branwalader. Der Königssohn aus Cornwall hat der Legende nach hier im 6. Jahrhundert gelebt. 

Eine kleine Kapelle hat sich im 12. Jahrhundert an der Stelle befunden, an der sich heute der Chor befindet. Im frühen 13. Jahrhundert wurde sie um ein zweites Schiff erweitert und danach mehrfach verlängert und umgebaut. Neben dem Chorraum wurde die Chapel of the Holy Cross angebaut. 

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Die Fishermen's Chapel steht direkt neben der Kirche und stammt vermutlich aus dem 11./12. Jahrhundert. Den schlichten Raum zieren wunderbare Fresken aus dem 14. und 15. Jahrhundert. 

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Das Fresko im Chor an der Ostwand stellt eine Verkündigungsszene dar. Im Chorgewölbe sind rechts oben Adam und Eva zu sehen, links oben der Einzug nach Jerusalem, an der Westwand die Auferstehung Christi und beim Eingang König Herodes. 

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Neben der Kapelle befindet sich ein kleines Tor, von dem einige Stufen zum Strand hinunter führen. Es ist der letzte sogenannte Perquage (Fluchtweg), der auf Jersey erhalten geblieben ist. 

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Zum Glück besserte sich das Wetter etwas, es wurde trocken und auch der Wind ließ nach. Also beschlossen wir, inspiriert durch die ganzen Wandergruppen, die Grande Route des Mielles (5 Mile Road) von Nord nach Süd am Strand bzw. der, natürlich von den Deutschen errichteten Strandmauer, entlang zu laufen. Zahlreiche Befestigungsanlagen, aus verschiedenen Jahrhunderten nebeneinander, zeugen von hier von der wechselhaften Geschichte.

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Die lange Mauer brachte aber einen unverhofften Vorteil: der westliche Sandstrand wird nicht, wie auf der Insel Sylt, von Wind und Wetter weggespült!

In einem Gebäude, das einmal ein Bunker aus der deutschen Besatzungszeit während des Zweiten Weltkrieges war, hat der National Trust einen Hide     (Beobachtungsposten) für Familien sowie Naturkunde-Lehrräume eingerichtet.

Kostenlos kann man dort mit Ferngläsern, Büchern, Schautafeln die Tiere beobachten und spotten.

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 Das Areal ist das größte Gebiet mit natürlichem Süßwasservorkommen der Insel. Hier können Birder unter anderem verschiedene Entenarten, Gänse, Kiebitze, Falken und Schleiereulen beobachten.

In dem Augenblick, als wir dort auf dem Parkplatz, den Fuß aufsetzten fing es natürlich prompt wieder an zu regnet und zu stürmen: aber wie!

Und so marschierten wir gleich ab, ins nächst gelegene Lokal!

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Was für ein drecks Wetter! Es wurde immer schlimmer!!!

Neben uns saß ein britisches Paar, die ebenfalls dort Zuflucht suchten. Der Mann sprach uns in nahezu perfekten Deutsch an. Es stellte sich heraus, dass die Beiden jahrelang in Deutschland gelebt hatten und er dort gearbeitet hat. 

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Und weil das Wetter einfach nicht besser wurde, bot er Micha an ihn mit seinem Fahrzeug zu unserem Wagen zu fahren.

Also krabbelte Micha zu den 4 Hunden (die Beiden wollten ursprünglich mit den Hunden am Strand laufen)  in den Range Rover und Micha holte den Wagen und fuhr ihn auf den Parkplatz. In der Zwischenzeit unterhielt ich mich mit der Frau.

Es stellte sich heraus, dass die Hunde alles spanische Rescued Dogs sind. Das scheint hier ja ein riesen Thema zu sein. Alle Hundehalter mit denen wir hier bislang ins Gespräch kamen, hatten mindestens einen geretteten Hund aus einer spanischen Tötungsstation.

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Es hörte dann doch auf zu regnen und wir machten weiter mit unserem geplanten Programm: nämlich mit Corbiere. 

Allerdings blies der Wind immer stürmischer und ich gratulierte mir selbst zu der Last Minute Entscheidung mir noch eine Windjacke (mit Kapuze und zwei Wege-Reißverschluß)  für sagenhafte 12,50 Euro aus dem Outlet gekauft zu haben! Und so trotzten wir weiter dem Wetter....

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Corbière Point, die Südwestspitze Jerseys, ist einer der eindrucksvollsten Orte der Insel. Besonders sehenswert ist hier das Corbière Lighthouse. Der berühmte Leuchtturm ist wohl das bekannteste Motiv der Insel.

An dieser Stelle wird der große Gezeitenunterschied - der Tidenhub beträgt unter bestimmten Umständen bis zu 14 Meter - besonders deutlich. Bei Ebbe zeigt sich ein völlig anderes Landschaftsbild als bei Flut.

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Der 1873 erbaute Leuchtturm markiert die gefährliche klippenreiche Südwestecke der Insel. Der Name des Leuchtturms bedeutet in etwa „Platz, wo sich die Krähen versammeln”. Er leitet sich von dem Wort corbîn (Krähe) ab. Die lebenswichtige Funktion des Leuchtturms ist besonders bei Niedrigwasser gut sichtbar, denn nur dann erscheinen die vielen Felsen, die sonst unter der Wasseroberfläche lauern.

Nur bei Ebbe wird ein Weg sichtbar, der zum Leuchtturm durch eine scheinbare “Mondlandschaft” führt. Der runde Leuchtturm ist 19 Meter hoch und hat aufgrund seines erhöhten Standorts eine “Feuerhöhe” von 36 Metern.

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Der von Sir John Coode (1816-1892) entworfene und am 24. April 1874 in Betrieb genommene Leuchtturm war der erste aus armierten Beton (Stahlbeton) in Großbritannien. Das Licht des Leuchtturms reicht 33 Kilometer weit.

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1964 wurde das Leuchtfeuer auf elektrische Energie umgestellt. Heute wird eine 1.000-Watt-MBI/BD-Metalldampflampe mit einer Lichtstärke von 300.000 Candela verwendet. Der letzte Leuchtturmwärter verließ den Turm 1976, als er auf Automatikbetrieb umgestellt wurde.

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Der bei Ebbe so harmlose Weg zum Leuchtturm kann bei einsetzender Flut schnell zur Falle werden. 1946 kam der Leuchtturmwärter Peter Edwin Larbalestier ums Leben, als er versuchte, einen Besucher zu retten, der vom auflaufenden Wasser überrascht wurde.

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Die deutschen Besatzer sahen die Küstenlinie von Corbière bis L'Etacquerel als besonders gefährdet durch feindliche Angriffe. An dieser Küstenlinie gabe es daher zwei Stützpunkte (Strongpoint), neuen Widerstandnester (Resistance Nest) und eine Einsatzstellung (Operation Position).

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Der M19 Fortress Mortar & Heavy Machine-Gun Bunker war Standort eines Minenwerfers und von schweren Maschinengewehren. Er war mit einem rund 100 Meter entfernten Bunker durch einen Tunnel verbunden.

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Drei sogenannte Marinepeilstände und Maßstellen wurden auf Jersey, aber sonst auf keiner der Kanalinseln, errichtet. MP1 gehört zur “Batterie Lothringen” in Portelet, MP3  in St. Ouen bei der “Batterie Moltke”.

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1976 wurde der Turm zur Verwendung durch das States of Jersey Harbours and Airport Committee adaptiert und ein verglaster Kontrollraum auf die oberste Ebene gesetzt.

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Leider nahm der Sturm immer weiter zu und eine weitere Regenfront “rollte” von Westen auf uns zu. Deshalb beschlossen wir unserer heutigen Exkursion ein Ende zu setzten - immerhin waren wir schon wieder schlappe 7 Stunden unterwegs - und zurück zum Hotel zu fahren.

Zum Glück haben wir nicht nur eine Dusche, sondern auch eine Badewanne - und genau darin liegt Micha jetzt!

Good n8

Angie, Micha und der Hasenbär

  • logi1974
    logi1974 liked this · 3 years ago

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6 years ago

Jersey 2019

Herrschaften!

Seit unserem Irland-Urlaub im vergangenen Jahr stand für uns fest, dass es in diesem Jahr irgendwie wieder in diese (nord-westliche) Richtung gehen soll.

Zunächst lachte uns die Idee die Westküste von Irland zu bereisen an, aber dann entschieden wir uns doch dagegen. Das machen wir ein anderes Mal.

Island, die ursprüngliche Heimat meiner (mittlerweile ehemaligen) Pferde, wollen wir 2020 “erforschen” - und für alles was “britisch” ist, dagegen sprich das aktuelle Brexit Chaos.

Aber halt! Das stimmt ja gar nicht!!!!

Jersey und die anderen Kanalinsel sind ja gar nicht britisch - jedenfalls nicht so richtig…..

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… sondern nur so ein bisschen:

Die Kanalinseln (Channel Islands) sind eine Inselgruppe im Ärmelkanal, näher an Frankreich als an Großbritanien gelegen. Die bekanntesten Inseln sind Jersey, Guernsey, Sark, Alderney und Herm.

Die Kanalinseln sind weder ein Teil des Vereinigten Königreichs noch eine Kronkolonie, sondern sind direkt als Kronbesitz (crown dependency) der britischen Krone unterstellt. Also Eigentum der Queen.

Diesen Sonderstatus haben sonst noch die Insel Isley of Man, die Shetland Inseln, die Äußere Hebriden und die Scilly-Inseln.

Obwohl die Kanalinseln geografisch nicht zu den britischen Inseln gehören,     werden sie oftmals aus politischen Gründen zu ihnen gezählt. Beim Beitritt Grossbritanniens 1973 zur Europäischen Gemeinschaft wurde der Status der     Kanalinseln in einem Zusatzprotokoll geregelt. Die Kanalinseln sind demnach nicht Mitglieder der EU und sind somit nicht vom Brexit (und dem ganzen Klamauk) betroffen.

Die Kanalinseln gelten als Steuerparadies, es gibt keine Mehrwertsteuer und die Einkommenssteuer ist die niedrigste von ganz Europa. Finanzprodukte, Blumen und Fremdenverkehr sind die wichtigsten Einnahmequellen der Inseln.

Während des Zweiten Weltkriegs wurden die Kanalinseln als einziger Teil Grossbritanniens von deutschen Truppen besetzt. Hitlers Atlantikwall-Wahnsinn erwies sich jedoch als vollkommen nutzlos.

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Fliegen werden wir mit Eurowings, der Günstig-Marke der Lufthansa, ab Düsseldorf. Das sind die Einzigen, die Jersey - nach der Insolvenz der Air Berlin - im nonstop Modus anfliegen.

Bei allen anderen Flugverbindungen wäre ein Umsteigen erforderlich gewesen, teilweise sogar mit umständlichen Flughafenwechsel (London). Das kam für uns schon Mal gar nicht in Frage.

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Die Flugzeit von Düsseldorf nach Jersey beträgt angenehme 1 ½ Stunden. Der Flughafen auf der Insel Jersey ist klein und familiär. Da die Insel sowieso recht klein ist (120 qkm), ist alles in kürzester Zeit zu erreichen.

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Wir sind gespannt, was wir dort alles erleben werden / können…..

Es grüßen

Angie, Micha und der Hasenbär

6 years ago

Jersey 2019 - Teil 11

Herrschaften!

Heute verlassen wir nach dem Frühstück unsere nette Unterkunft im Landhotel La Place, jedoch nicht die Insel Jersey.

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Während des Frühstücks plauderten wir noch mit einem Paar aus Hamburg, die gestern Abend, mit dem eigenen Wagen, ankamen. Sie sind kurzfristig vor der aktuellen Hitzewelle in Deutschland geflohen, wie sie uns erzählten. 

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Den einen oder anderen Tipp konnten wir den Beiden noch mitgeben, dann verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Weg, zu den nächsten “Abenteuern”.....

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Bedingt durch eine Umstellung im Flugplan bei Eurowings und den dadurch bedingten Wechsel der Flugtage hängen wir noch 4 weitere Tage, zu den ursprünglich geplanten 10 Tagen, dran.

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Eigentlich hatten wir ein Zimmer mit Balkon und Aussicht im Highlands Hotel bei dem Leuchtturm von Corbiere gebucht. Jedoch wurde dieses kurz nach unserer Rückkehr aus Afrika, im Januar, wieder gecancelt. Angeblich würde das Hotel 2019 komplett renoviert und bliebe von daher geschlossen.

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Das kam uns erst ziemlich komisch vor und nach kurzer Recherche im Internet war jedoch schnell klar, dass das tatsächlich so ist, denn die Homepage wurde zwischenzeitlich abgeschaltet. Tja, dann eben nicht - und so geht es heute für uns in die Hauptstadt in das altehrwürdige Hotel de France.

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Dort gab es Anfang des Jahres ein nettes Special: 4:3. Sprich 4 Tage Aufenthalt zum Preis von 3 Tagen. Und wenn wir 200 Euro sparen können, ja dann sind wir doch dabei!

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Doch bevor wir ins Hotel de France umziehen, geht es für uns in den Norden der Insel. La Greve de Lecq umfasst eine wunderschöne, geschützte Bucht und die einzige im Norden von Jersey, die unabhängig von den Gezeiten Schwimmen ermöglicht.

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Der weite, feine Sandstrand lässt bei schönem Wetter tatsächlich mediterranes Feeling aufkommen. Ein Shop mit allerlei Strand- und Badeutensilien verstärkt diesen Eindruck zusätzlich. Der französische Begriff Greve bedeutet Sandstrand, während Lecq wahrscheinlich vom altnordischen Wort für Bach stammt. Dieser fließt durch Les Vaux de Lecq und bildet die Grenze zwischen St Mary und St Ouen und fließt eben an diesem Strand ins Meer.

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Entlang des Sandstrands und seiner grünen Klippen befinden sich historische Bauwerke und Überreste, die auf die militärische Vergangenheit der Insel hinweisen. Als eine der wenigen geschützten Buchten an der Nordküste war Grève de Lecq seit jeher anfällig für Angriffe.

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Auf der Ostseite der Bucht, die die Grenze zwischen St. Mary und St. Ouen bildet, befindet sich die Ruinen des Castel de Lecq, ein großer Hügel mit Schanzen aus der späten Eisenzeit.

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Das riesige grüne Vorgebirge auf der anderen Seite beherbergt Catel Fort. Le Câtel Fort liegt oberhalb von Grève de Lecq und ist voller Geschichte. Die Festung wurde in den 1780er Jahren erbaut, um die Bucht von Grève de Lecq vor dem Einmarsch der Franzosen zu schützen und war mit drei 32-Pfünder-Kanonen auf überquerten Plattformen bewaffnet.

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Umgeben von einer mit Schießscharten "durchlöcherten" Mauer, war das Wachhaus von 15 Soldaten und einem Serganten belegt. Das Fort wurde als einfache Unterkunft renoviert und kann beim National Trust auch für private Veranstaltungen gemietet werden.

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Der Garten des Forts ist bei Hochzeitsgesellschaften als romantische Location äußerst beliebt und für die sommerliche Jahreszeit oft bereits Monate im Vorraus ausgebucht.

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Bei zunächst noch trockenem, jedoch bewölktem Wetter machten wir uns auf die Socken die Steile Serpentine zu erklimmen. Hinter uns schoben zwei Franzosen ihre Leih-Fahrräder den Hang hinauf. Vor der Mauer ließen sie sich dann nieder und breitenden ihr Picknick aus. Wir machten uns auf den Rückweg......

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Unten in der Bucht, in östlicher Hanglage, befindet sich die Greve-de-Lecq-Kaserne. Die Grève de Lecq-Kaserne ist die einzige noch erhaltene Kaserne an der Nordküste der Insel. Die Kaserne ist ein hervorragendes Beispiel für eine in sich geschlossene Militäreinheit und weist noch viele original Elemente auf.

Der Bau begann 1810 auf Anordnung von Governor General Sir George Don, als während der Napoleonischen Kriege eine weitere Invasion befürchtet wurde. Die Verteidigung von Grève de Lecq erreichte ihren Höhepunkt im frühen 19. Jahrhundert als direkte Reaktion auf eine mögliche Invasion Napoleons. 

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Die Besetzung dieser erheblichen Verteidigungsanlagen erforderte viele Truppen. Die Kaserne war für die Unterbringung auf der Insel stationierten Garnisonstruppen ausgelegt und war ein wesentlicher Bestandteil der Verteidigungsstrategie der Insel für die Nordküste.

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Die Kaserne Grève de Lecq besteht aus zwei Blöcken für Soldaten, die jeweils aus vier Kasernenräumen und zwei kleinen Räumen für Unteroffiziere bestehen. Für den Durchschnittssoldaten waren die Lebensbedingungen einfach und der Platz knapp. Die Männer waren in Schlafsälen zusammengepfercht, etwa 20 pro Raum.

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Ein schmales Bett, zusammen mit einer Ration Kohle für das Feuer, wurde zur Verfügung gestellt. Im Gegensatz dazu bot der kleine Zentralblock Platz für vier Offiziere, von denen jeder die Privatsphäre seines eigenen Zimmers mit offenem Kamin und Einbauschränken genoss. Der Kamin in einem der Offiziersquartiere hat immer noch den ursprünglichen Feuerrost.

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Rund um das Gelände befinden sich einige kleinere Wirtschaftsgebäude, darunter ein Kohlenlager, Stall, Waschblock und zwei Gefängniszellen für betrunkene oder aufsässige Soldaten.  Die Barracks sind die einzigen intakten Kasernen der Insel und wurden bis in die 1920er Jahre genutzt. 1972 wurde sie vom Jersey National Trust erworben und restauriert.

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Heute befindet sich hier ein Infozentrum zur Natur und Geschichte der Nordküste. Das Offiziersgebäude kann als Ferienunterkunft für bis zu sechs Personen gemietet werden.

Aktuell finden umfangreiche Renovierungsarbeiten statt, weswegen nur bestimmte Bereiche eingeschränkt für Besucher zugänglich sind.

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Bewacht wurde die Bucht von einem 1778 erbauten Round Tower, ähnlich einem Martello-Turm, dem einzigen an der Nordküste errichteten Küstenschutzturm.

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Greve de Lecq galt als besonders anfällig für einen Angriff der Franzosen im späten 18. Jahrhundert. Als der damalige Statthalter Henry Seymour Conway beschloss einen Ring von Wehrtürmen zu errichten, war Grève de Lecq einer der ersten Türme der in den späten 1770er Jahren fertig wurde.

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Es liegt etwa 100 Meter landeinwärts in der Mitte der Bucht und wurde von anderen Verteidigungskonstruktionen, einer Redoute auf dem Osthügel und zwei Batterien auf der westlichen Landspitze und im Westen der Bucht, gestützt.

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Der Turm wurde während der deutschen Besetzung erheblich verändert. In dieser Zeit war Grève de Lecq ein Stützpunkt, bemannt vom 16. Maschinengewehr-Bataillon. Später wurden noch ein neues Obergeschoss und eine neue Treppe hinzugefügt.

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Das äußere Bodenniveau wurde in den folgenden Jahren deutlich angehoben. Wie viele der heutigen Türme, ist er auf der Seeseite weiß gestrichen und dient als Navigationsmarkierung.

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Der Turm befindet sich im Besitz des Staates und wurde am 3. Februar 1923 vom Kriegsministerium für die Öffentlichkeit der Insel erworben. Das Grundstück rund um den Turm, heute ein öffentlicher Parkplatz, wurde 1938 von Sydney Podro erworben. Der Parkplatz drumherum wurde erst 1965 gebaut.

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Der Druck, sichere Häfen in den Nordküstenbuchten von Jersey zu bauen, begann, als Gorey Harbour während des Austernfischereibooms in den 1820er Jahren so ausgelastet war, dass weitere Ankerplätze für die Flotte benötigt wurden.

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Ein alter Steg in Rozel galt als unsicher und die Constables von St. Martin und Trinity, deren Pfarreien sich in Rozel Bay treffen, ersuchten um die Bereitstellung eines geeigneten Piers. In Bouley Bay und La Rocque wurde bereits daran gearbeitet, an den beiden Standorten Pfeiler zu errichten, mit denen die wachsende Zahl von Fischereifahrzeugen an der Küste optimal versorgt werden kann.

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Die ursprüngliche Idee für eine neue Mole geht auf eine Vermessung von 1713 zurück, als man zu der Erkenntniss kam, dass es ein günstiger Standort für einen Hafen wäre. Erst Anfang 1864 wurde jedoch ein Komitee gebildet, um die Angelegenheit voranzutreiben.

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Heutige Besucher schätzen den Panoramablick auf den Ärmelkanal von den Terrassen der Cafés hinten am Strand. Sie entspannen bei leckeren Meeresfrüchten oder einem mitgebrachten Picknick am Strand. In Strandnähe befinden sich zahlreiche Parkmöglichkeiten.

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Leider spielte das Wetter im weiteren Verlauf des Tages überhaupt nicht mehr mit und es fing mal wieder an zu regnen. Wir setzten uns auf die überdachte Terrasse des Seaside Cafés und schauten einigen Geologen bei der Vermessung des Strandes zu. Wie sie uns dann erklärten, geht es darum zu ermitteln, wie sich der Strand bzw. die Küstenlinie im Laufe der Zeit verändert. Interessant!

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Leider regnete es ununterbrochen weiter und wir beschlossen auf dem Weg nach Saint Helier noch einmal im La Mare Wine Estate anzuhalten. Die Dame an der Kasse erkannte uns sofort wieder und ließ uns kostenlos durch, um im Tea Room noch einmal den Schlecht-Wetter-Afternoon-Tea einzunehmen.

Leider wurde das Ganze durch ein grauenhaftes Hooligan-Kind getrübt. Nicht nur nervte es durch intensives Geschrei in höchsten Tonlagen, nein, das gesamte Umfeld des Tisches sah aus wie nach einer Schlacht. Und so brachen wir auch wieder schnellstmöglich auf.....

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Bei dem Hotel de France handelt es sich ebenfalls um ein Gebäude mit einem langen, historischen Hintergrund. Es entstand 1866 als Imperial Hotel, das auf dem Gelände eines Hauses namens “Le Fregonniere” errichtet wurde, welches im Besitz von George Ingouville war, einem Bauträger aus dem 19. Jahrhundert, der das Haus dann 1862 an Richard Hare verkaufte.

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Hare begann 1862 mit einer Gruppe von Geschäftsleuten, die Hotels in einigen der bekannten Städte an der Südküste Englands, darunter Bournemouth, Weymouth und Torquay, bauten und betrieben, die wachsende Beliebtheit von Jersey als Ferien- und Erholungsort zu nutzen. 

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Das Herrenhaus, das als “La Fregoniere” bekannt war, war ein großes und prachtvolles Haus, das heute immer noch von üppigen grünen Bäumen umgeben ist. Eine Wiese mit einer kleinen Herde von Jersey-Kühen und einen großen Apfel-Obstgarten zur Herstellung des Cidre (Apfelwein). Die Liegenschaft umfasste neun Hektar, für die im Jahre 1862 unglaubliche 4000 Pfund gezahlt wurden.

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Ein Jahr später kaufte die Jersey Imperial Hotel Company das Anwesen. Im August 1863, als die Architekten entschieden hatten, dass das Haus nicht in das ursprünglich geplante Hotelprojekt integriert werden konnte, wurde das bestehende Gebäude abgerissen und das Gelände geebnet und die Bauarbeiten begannen. 

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Erst im November 1864 vollendete Herr J Amy, ein Zimmermann, das Dach, um die Innenarbeiten beginnen zu können. Schließlich wurde das Imperial Hotel am 1. September 1866 eröffnet, mit WJ Lovegrove, einem leidenschaftlichen Fotografen, als erstem Manager. 

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Das große Foto vom November 1866 wurde von Herrn Lovegrove mit einer selbstgebauten Plattenkamera aufgenommen. Bei der Eröffnung wurde angeblich gesagt, "der Glanz und die Extravaganz des fertigen Hotels waren unvorstellbar".

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Das Hauptgebäude bestand aus fünf Stockwerken in einem zentralen Block, auf beiden Seiten von zwei Flügeln flankiert und hatte achtzig Fenster an der Fassade. Die linke Flanke enthielt den Salon und das Esszimmer. Auf der rechten Seite befanden sich das Raucherzimmer und andere geräumige Salons.

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Eine grandiose Treppe führte zum Portikus über einen ausgedehnten Keller, vor dem sich "Le Skating" befand. Eine Eisbahn, die urlaubende Damen herausforderte, deren Interesse und Wagemut über Crocket hinausging, um auf Rollschuhen abenteuerlich zu werden.

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Trotz der eloquenten Werbebroschüren des Hotels, in denen der Luxus, der den Reisenden im Frühjahr auf Jersey erwartete, beworben wurde, war das Imperial nie erfolgreich. Das Hotel de France war einfach viel zu groß und in einer Zeit in der die Wirtschaft einbrach war es für Touristen schlichtweg zu teuer - und gerade als im Mai 1880 eine milde “Frühlingsbrise” zu wehen begann, mussten sie ihre Türen schließen.

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1880 suchte die Society of Jesus eine großes Anwesen auf Jersey um eine Haupt-Abteilung von der Bretagne auf die Insel zu verlegen. Sie kauften das Imperial Hotel am 20. Juni desselben Jahres. Die französischen Jesuiten durften jedoch als Ausländer keine Immobilien in Jersey erwerben.

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Daher wurde das Gebäude von ihren englischen Kollegen aufgekauft, die es dann an sie weiter verpachteten. In den folgenden 60 Jahren wurde es zu Maison St. Louis, einem bekannten Jesuitenkolleg für Studenten der Theologie, Philosophie und Naturwissenschaften. 

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Die deutschen Truppen besetzten während des 2. Weltkrieges die Insel im Jahr 1940 und das Maison St. Louis wurde, von Juni 1941 bis Mai 1945, zu einer Ausbildungsschule für deutsche Unteroffiziere. 

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Sie verursachten erheblichen Schaden an der Liegenschaft, was zu einem Anspruch von 4.488 Pfund im Rahmen des Rehabilitationsprogramms der Kanalinseln führte. Als Jersey 1945 befreit wurde, blieb der Besitz acht Jahre lang leer.

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Denn die Jesuiten beschlossen nach der Besetzung nicht zum Maison Louis zurückzukehren und so wurden im Mai 1953 die Räumlichkeiten an Major JV Reynolds verkauft. Major Reynolds entschied, dass die beste Verwendung für ein derart schönes Gebäude nach wie vor ein erstklassiges Hotel sein würde. Nach der Renovierung wurde somit das Hotel de France am 15. Mai 1954 wieder eröffnet.

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Die heutigen Besitzer, die Familie Parker, kauften das Hotel 1971 und erweiterten es in den folgenden Jahren erheblich. Neue Flügel wurden zusammen mit umfangreichen Konferenzeinrichtungen, Bankettküchen sowie einem neuen Innenpool und einem Spa errichtet.  

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In den letzten zehn Jahren hat das Hotel de France eine Reihe von umfassenden Renovierungsarbeiten durchgeführt, aus denen sich das heutige prächtige Etablissement ergibt.  So wurde zum Beispiel die ursprüngliche Rezeption im ersten Stock in ihre jetzige Position im Erdgeschoss verlegt. 

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Das Hotel verfügt derzeit über 284 Zimmer, darunter 20 Suiten. 2006 wurde das Ayushveda Spa Spa eröffnet, das erste Ayurveda Hotel Spa in Großbritannien, das den Prinzipien ayurvedischer Therapien und luxuriöser Spa-Behandlungen gewidmet ist. Entsprechend sind die Preise für die Anwendungen....

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Dieses Spa mit sechs Behandlungsräumen verfügt über einen eigenen indischen Arzt und Personal aus indischen und westlichen Therapeuten. Das Spa wird durch einen Poolkomplex mit Infinity-Pool, Hydrotherapie-Pool, heißen und kalten Tauchbecken, Sauna, Dampfbad und Fitnessstudio ergänzt.

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Unser Superior-Zimmer ist etwa doppelt so groß, wie das Zimmer im Hotel La Place. Zudem verfügt es über eine individuell regulierbare Klimaanlage. Der Ausblick vom Balkon über die Stadt bis zum Meer muss in früheren Zeiten spektakulär gewesen sein, heute trüben fiese 70er Jahre Neubauten den Ausblick.

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Und während wir so unseren ganzen Krempel wieder auspackten und uns einrichteten, fiel uns auf irgendwas fehlt: meine gesamte Unterwäsche. Auch nach intensivster Suche tauchte sie nicht auf. 

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Also, machte sich Micha noch einmal auf den Weg und fuhr zurück ins Hotel La Place, um dort nachzufragen. Eine andere Möglichkeit fiel uns beim besten Willen nicht ein.....

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Nach gut einer Stunde tauchte er wieder auf und hatte tatsächlich die fehlenden Bekleidungsstücke dabei. Wir Deppen hatten eine komplette Schublade vergessen auszuräumen!  

 Et hätt noch emmer joot jejange!

Good n8!

Angie, Micha und der Hasenbär


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6 years ago
Corbiere Phare Restaurant & Bar
Corbiere Phare offers unequalled views, accompanied by superb a la carte dining. Corbiere Lighthouse dominates a panoramic view of the Atlantic Ocean and often magnificent sunsets. With a view to dine for, the head chef has devised a unique blend of classic dishes, using only the very best local, seasonal vegetables, fish and meats, with French and European overtones.

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6 years ago

Jersey 2019 - Teil 9

Herrschaften!!!

Die heutige Nacht  habe ich mehr oder weniger auf dem Klo verbracht. Irgendwie haben mich üble Magenkrämpfe die Nacht über geplagt. Grauenhaft!

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Micha war dann morgens alleine zum Frühstück. Alle waren total besorgt! Gegen 11 Uhr sind wir dann doch aufgebrochen. Zum Glück stand heute nichts anstrengendes, mit vielen Treppen, auf dem Programm.

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Heute widmeten wir uns einem düsteren Kapitel aus der deutsch-britischen  Vergangenheit. Wir besichtigten die “German War Tunnels” Anlage. Die Jersey War Tunnels (frühere Bezeichnung: German Underground Hospital) sind ein Teil des deutschen Befestigungssystem auf Jersey.

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Im Herbst 1941 gab Adolf Hitler den Befehl, die Kanalinseln als Teil des Atlantikwalls zu befestigen. Dies resultierte in einer Vielzahl an Befestigungsanlagen auf Jersey (und auch auf den Nachbarinseln). Die Hohlgangsanlage 8 sollte ein riesiges Netz aus Tunneln unter der Erde werden, mit denen die deutsche Besatzungsmacht den Luftangriffen und Bombardements der Alliierten in Vorbereitung für eine Invasion standhalten würden.

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Hierfür wurde die Organisation Todt beauftragt, eine Bautruppe, die seit 1938 unter dem Kommando von Fritz Todt auf Weisung durch Adolf Hitler für „Baumaßnahmen in den von Deutschen besetzten Gebieten“ eingesetzt wurde. An der Ho8 arbeiteten sowohl Zwangsarbeiter wie auch bezahlte Arbeiter und Fachkräfte – vorwiegend Polen, Franzosen, Russen und Spanier. Sie schlugen 14.000 Tonnen Gestein aus dem Berg und verarbeiteten 4.000 Tonnen Beton.

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Die Arbeitsbedingungen der Zwangsarbeiter waren grausam – Unterernährung, Tod durch Erschöpfung und Krankheiten standen an der Tagesordnung. Die freiwilligen Arbeiter jedoch wurden bestens behandelt, ihre Löhne betrugen teilweise das Vierfache vergleichbarer Entlohnungen auf den Kanalinseln, nebst zusätzlichen Lebensmittelrationen.

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Wie der Name – Hohlgangsanlage 8 – bereits vermuten lässt, ist dies nicht das einzige Tunnelsystem auf Jersey (insbesondere im Bereich St. Peter’s Valley), allerdings eines der wenigen über den Status der Planung hinaus zumindest teilweise fertiggestellten. Anlage 1 ist heute in Privatbesitz und beherbergt eine Pilzfarm, Anlage 4 ist heute ein Wasserspeicher, Anlage 5 im Staatsbesitz – die übrigen Tunnelsysteme von insgesamt 19 liegen heute brach.

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Ende 1943, als die Gefahr einer alliierten Invasion immer drohender über Hitlerdeutschland thronte, wurde Ho8 in ein Untergrund-Hospital umgewandelt und bot Betten für grob 500 Patienten. Jeder „Luxus“ – also medizinische Behandlungen in einem geschützten Umfeld mit Heiz- und Klimaanlagen sowie Ventilation für einen „sauberen Luftstrom“ – wurde freilich nur für deutsche militärische Kriegsopfer zugestanden, zivile Opfer hatten das Nachsehen.

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Die Hohlgangsanlage 8, wie sie damals hieß, war zunächst als Munitionslager gedacht, 1944 wurde sie in ein unterirdisches Lazarett umgebaut.

Nachdem nach Kriegsende kein Bedarf mehr für Ho8 bestand und britische Soldaten und Souvenirjäger anfingen, das Tunnelsystem auszuräumen, öffneten die States of Jersey den Tunnel bereits 1946 für die Öffentlichkeit.

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Im Jahr 1961 entschied das Royal Court, dass das Tunnelsystem in Privatbesitz übergehen solle, an jene, denen das Land über der Hohlgangsanlage 8 gehörte. Der Komplex wurde restauriert und gleichzeitig ein Museum wie auch Gedenkstätte installiert.

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  Heute ist in den grob ein Kilometer langen Schächten eine Ausstellung mit verschiedenen Themenkomplexen (so zum Beispiel „Kooperation und Widerstand“, „Tägliches Leben auf den Inseln“ u.a.) über die Zeit der deutschen Besatzung auf den Kanalinseln zu sehen.

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Seit 2001 findet der Besucher die ständige Ausstellung „Captive Island“ im Tunnelsystem vor, die sowohl Kriegs- wie auch Inselgeschichte mit dem nötigen Maß und Mix aus geschichtlicher Fundierung, Respekt an die Vergangenheit und Information bietet – interaktiv, aber ohne billige Effekthascherei.

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Die Ausstellung hat es sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte der Inseln und ihrer Bewohner während der Besatzungszeit durch die Nazis nachzuerzählen – und dies gelingt den Verantwortlichen auf eine beeindruckende und sehr beklemmende, intensive Art und Weise.

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 Das fängt bereits am Ticketschalter an, denn da gibt es für jeden Besucher statt eines Tickets eine Identitaetskarte eines realen Bewohners aus jener Zeit. So war Micha dann “Aarold Osmond Le Druillenec”, geboren am 5.8.1911 und aus mir wurde “Lucie Renee Schwob”, geboren am 25.10.1894.

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Die neueste Ergänzung bei den “German War Tunnels” ist ein angeschlossener Tea Room, originalgetreu eingerichtet im Stil der 40er Jahre. Doch nicht nur die Möbel stammen aus der Zeit, nein, auch das Porzellan erinnert mich an die Besuche bei meiner Großmutter in der Kindheit.

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Nach diesem doch recht bedrückenden Eindrücken wollen wir uns nun schöneren Dingen widmen. Auch wenn das St. Peter's Valley als eine der Hauptrouten auf der Insel unter Auto- und Busverkehr zu leiden hat, ist es eines der schönsten Täler der Insel.

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Im St. Peter's Valley stehen noch zwei der ursprünglich acht Mühlen Jerseys: Tesson Mill und Moulin de Quétivel.

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Die Moulin de Quétivel ist die letzte, noch funktionierende Wassermühle in ganz Jersey. 1309 wurde die erste Mühle als königlicher Besitz an dieser Stelle erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten wechselte sie oft den Besitzer und wurde mehrfach neu erbaut.

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Das heutige Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert, dem Höhepunkt des Mühlenzeitalters in Jersey. Weizen wurde sogar aus Osteuropa importiert, gemahlen und als Mehl nach Kanada und in die Vereinigten Staaten exportiert.

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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verlor die Mühlenwirtschaft ihre Bedeutung, und die Mühle wurde stillgelegt. In der Zeit der deutschen Besetzung erlebte sie eine kurze Wiedergeburt. Danach verfiel sie zusehends und brannte 1969 ab. 1979 wurde sie von National Trust erworben und wieder hergestellt.

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In der zweistöckigen Mühle gibt es eine Ausstellung zur Mühlenwirtschaft. Und zum Mühlen-Tag wird hier wieder Weizen gemahlen, das Mehl kann dann sogar gekauft werden.

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Nicht weit entfernt befindet sich die vierstöckige historische Tesson Mill (Moulin de Tesson). Diese Mühle wurde bis 1960 mit Wasserkraft betrieben, unterstützt von einer Dampfmaschine.

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Erstmals wurde sie 1274 erwähnt und gehörte den Tessons, normannische Barone, die 1204 in Frankreich blieben. Sie überließen die Mühle König John, als er seine Besitzungen in der Normandie verlor.

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Das heutige Gebäude entspricht den Veränderungen von 1831. 1934 wurde die Mühle an die New Jersey Waterworks Company verkauft, die die Dampfmaschine durch eine ölbetriebene Maschine ersetzte.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Mehl importiert und für die Mühle gab es dann keine Verwendung mehr.

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1996 wurde sie vom National Trust Jersey erworben und teilweise restauriert. Ein privater Investor baute die übrigen Teile in ein Wohnhaus um. Heute ist dem Gebäude daher seine ursprüngliche Funktion nicht mehr anzusehen.

Für den Abend hatten wir uns für einen weiteren Besuch in dem malerischen Städtchen St. Aubin entschieden. Leider hatte sich heute Abend das Wetter wieder sehr eingetrübt und so ging es für uns in das Old Court House für das Dinner.

Good Night!

Angie, Micha und der Hasenbär


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