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Rund 80 Kilometer Sdlich Des In Der Region Hardap Liegenden Kleinen Ortes Maltahhe, Das Sich Am Rand

Rund 80 Kilometer südlich des in der Region Hardap liegenden kleinen Ortes Maltahöhe, das sich am Rand der 1.400 Meter hohen Schwarzrandhochebene befindet, liegt das Schloss Duwisib.

Die aus rotem Sandstein errichtete Burg, samt ihren ebenso trutzigen Nebengebäuden, wirkt äußerst exzentrisch in der kargen afrikanischen Landschaft.

Erbaut wurde das Schloss 1908 von dem Berliner Architekten Wilhelm Sander im Auftrag von Hansheinrich von Wolf, dem Nachkommen einer sächsischen Adelsfamilie.

In den 1970er Jahren kam das Schloss in staatlichen Besitz und wurde Museum. Die Nebengebäude jedoch blieben privates Eigentum und bilden bis heute die Duwisib Farm.

Jochen Frank-Schultz betrieb das Unternehmen lange Zeit quasi im Alleingang. In der scheinbaren Einöde der Namib fühlt sich der Farmer und Hobby-Gastronom pudelwohl.

Am Morgen erwartet den Besucher in der alten Schmiede in familiärer Atmosphäre ein leckeres Frühstück, abends wird ein herzhaftes Dinner serviert, das entweder aus der Farmküche stammt oder über dem offenen Feuer zubereitet wird.

Bevor man sich zu Tisch setzt, kann man auf der Veranda einen Drink genießen, der vom Gastherren selbst gemixt wird. Immer mit dabei, die hausgemachten Produkte aus den Kaktusfeigen, die auch käuflich zu erwerben und ein hervorragendes Mitbringsel sind.

Jochen Frank-Schultz kümmert sich persönlich um das Wohl seiner Gäste, schaut mehrmals täglich vorbei und bringt seinen Gästen Wasserflaschen, damit auch ja alle ausreichend trinken.

Der Gast kann wählen und sich aussuchen, ob er in einem Zimmer mit Schlossblick oder einem der Chalets wohnen möchte oder sich auf einem der fünf Campingplätze einnisten möchte, die unterhalb der Farm, auf halben Wege zum Schloss, verstreut liegen und über Toilettenanlagen, Grill und steinerne Tische verfügen.

Alles ist hervorragend gepflegt und dem historischen Ambiente entsprechend ausgestattet.

Auf Wunsch begleitet Jochen Frank-Schultz seine Gäste auf eine Pirschfahrt über seine Farm und erzählt ihnen von der faszinierenden Welt, die er sein eigen nennt und die er in den Jahrzehnten zu lieben und schätzen gelernt hat.

Auf seiner 6000 ha großen Farm züchten er und seine Kinder Rinder, Ziegen und Pferde. Außerdem halten sich natürlich verschiedene Wildtierarten hier auf.

Hinweis: Normalerweise umfassen die Farmen in Namibia 10000 bis 15000 ha (100 bis 150 qkm), somit sind 60 qkm eher klein für die Verhältnisse in Namibia, insbesondere im Süden des Landes.

Jochens unglaublich umfangreiches Wissen um die Umgebung und Geschichte des Landes stammt nicht nur aus Büchern, sondern natürlich auch aus eigenem erlebten. Gerne verleiht er aus seiner großen Sammlung Bücher an die Gäste.

Der Höhepunkt ist natürlich der Besuch des benachbarten Schlosses Duwisib.
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„Namib“, das bedeutet in der Sprache der Nama „da, wo nichts ist“. Dabei ist diese Wüste alles andere als eintönig: Sie ist ein Meer aus Sand und Farben.

Je nach Lichteinfall und Luftfeuchtigkeit leuchten die Dünen von goldgelb bis dunkelrot und bilden so einen eindrucksvollen Kontrast zum blauen Himmel.

Das Namib-Dünenmeer existiert seit über 20 Millionen Jahren. Sein einzigartiges Erscheinungsbild erhält es vom Aufeinandertreffen von Wüste und Atlantikküste.

Die Natur dort ist über die Jahrtausende hinweg beinahe unberührt geblieben. So wundert es auch nicht, dass sie im Juni 2013 zum UNESCO Welterbe ernannt wurde.

Das Sossusvlei ist eine von Namibsand-Dünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne (“Vlei”) in der Namib-Wüste, die nur in sehr seltenen guten Regenjahren Wasser führt.

Dann bildet sich sogar für kurze Zeit ein wenige Zentimeter bis mehrere Meter tiefer See am Ende des Vleis. “Sossus” bedeutet “blinder Fluss” in der Sprache der Nama (blind, weil der Tsauchab dann im Nichts endet).

Die umgebenden orangefarbenen Dünen zählen mit bis zu über 380 Meter Höhenunterschied gegenüber der Pfanne zu den höchsten der Welt.

Die höchste unter ihnen ist Big Daddy, die auch Crazy Dune genannt wird. Diese Dünen gehören zum Typ der Sterndünen, die entstehen wenn der Wind aus allen Richtungen weht.

Entstanden ist das Vlei durch Versanden des Tsauchab, der ursprünglich wahrscheinlich bis zum nur gut 50 km entfernten Atlantik floss.

Die daneben liegenden und jeweils durch eine Düne vom Wasser abgeschnittenen Dead Vlei und Hiddenvlei spiegeln diese Entwicklung noch bis heute wider.

Dort stehen abgestorbene Bäume, die aufgrund des extrem trockenen Klimas nur sehr langsam verfallen.

Der Park verfügt über zwei Tore: Das äußere öffnet morgens um 6 Uhr, das innere eine Stunde früher. Zwischen den Toren liegen die völlig überteuerten, staatlichen NWR-Übernachtungsmöglichkeiten.

Für diesen hohen Übernachtungspreis dürfen die Gäste allerdings auch entsprechend früher starten!

Vom inneren Tor aus führt seit 2006 eine gut befahrbare Asphaltstraße von 65 km Länge zum eigentlichen Wüstengebiet.

Die Straße führt am Tsauchab Fluss entlang und wird rechts und links von einer endlosen Dünenlandschaft, die geschätzt ca. zwei Kilometer von der Straße entfernt liegt, gesäumt. Achtung Wildwechsel!

Am Ende der Teerstraße befindet sich ein Parkplatz mit schattigen Akazienbäumen.

Vorsicht vor den Dornen – schon manch ein Besucher kam mit einem „schleichenden“ Platten zurück!

Dahinter schließt sich eine 5 km lange Sandpiste an, die nur mit einem Geländewagen befahren oder zu Fuß begangen werden darf.

Der Fußmarsch durch den tiefen Wüstensand dauert gut eine Stunde und empfiehlt sich auf Grund der mörderischen Temperaturen eher weniger.

Wer weder laufen noch mit dem eigenen Wagen fahren möchte, für den stehen ab morgens um sechs Uhr, für einen Preis von ca. 15€ p. P. für die Hin- und Rückfahrt, Shuttle-Fahrzeuge bereit.

Aktuell gelten für den Eintritt noch folgende Preise: für das Fahrzeug werden 10 N$ erhoben, pro Person 80 N$

Entsprechend zeitgemäße Anpassungen wurden jedoch bereits beschlossen und werden in wenigen Monaten umgesetzt.































In Warmbad sprudelt warmes Wasser aus dem Boden, das zur deutschen Kolonialzeit ein Badehaus speiste und heutzutage für ein Schwimmbecken genutzt wird.

Der Ort ist Zentrum der Bondelswart Nama, die sich 1903 unter ihrem legendären Führer Jacob Marengo (fälschlich auch: Morenga) gegen die Deutschen erhoben. Spuren der Kämpfe von einst findet man auf den Friedhöfen von Warmbad, Gochas und anderen Orten.

Warmbad war einst wichtiger Knotenpunkt der deutschen Kolonialmacht auf dem Weg in Richtung Süden. Als solcher war der Ort größer und bedeutender als Karasburg, das jetzt als regionales Verwaltungszentrum fungiert, während Warmbad immer kleiner und ärmer wird.

Die Ruinen waren tatsächlich einmal Stallungen. Und zwar für die Kamele, mit denen die deutschen Truppen die Aufständischen durch Namibias Süden verfolgten.

Einer der berüchtigsten und erfolgreichsten Führer der Nama zu dieser Zeit war Jakob Morenga, dem auf dem Friedhof Warmbads ein kleines Denkmal gewidmet ist.

Die Brüder Albrecht, die schon 1805 von Kapstadt per Ochsenwagen über den Oranje-Fluß kamen, waren die ersten Missionare im damaligen Namaqualand. Sie gründeten die Station Warmbad und begannen dort 1806 mit dem Schulunterricht.

Beide starben früh und ihr Nachfolger wurde Johann Ebner, der vom Londoner Missions-Verein zu dem Afrikaner Stamm nach dem damaligen Hooles Fountain, östlich von Warmbad, geschickt wurden.

Bei seiner Ankunft am 11. Juni 1815 nannte er diesen Ort nach seinem Heimatort: Friedberg, etwas später dann Jerusalem. Der Grund für diese Namensgebung findet sich in seinem Buch „Reise nach Süd-Afrika“.

„Der Ort ist rundum mit großen, hohen Felsen und Bergen umgeben, so daß man mit Wahrheit von der Lage dieses Ortes sagen kann, wie von dem alten Jerusalem (Psalm 125.2) geschrieben steht: Um Jerusalem her sind Berge und der Herr ist um sein Volk her.“

Als Ebner 1816 von einer Reise nach Kapstadt nach Jerusalem zurückkehrte, war er sehr enttäuscht über den Zustand der Station. Von seinem mit viel Mühe angelegten Gärten und seinen schönen Mandelbäumchen, die schon einige Fuß hoch standen, war nichts mehr übrig. Auch die Gemeinde war weggezogen.

Eine Geisterstadt? Fast hat es den Anschein. In Warmbad stehen weitläufig zerstreut halbverfallene Gebäude aus der deutschen Kolonialzeit. Verwittert versprühen die Fassaden melancholischen Charme.

Aus einem Haus gucken neugierig spielende Kinder. Sie lachen und winken. Fremde sehen sie hier nur selten. Die Bondelswarts-Gemeinde im äußersten Süden der Karas-Region liegt fernab der touristischen Reiserouten.

Warmbad ist reich an Geschichte. Die heutige Missionskirche im Ort steht seit 1877. Historische Fotos vermitteln Einblicke in die deutsche Kolonialzeit (1884-1914).

Detailliert sind die Kämpfe während des Aufstandes gegen die deutsche Kolonialherren 1903-1904 dokumentiert.

Ein weiteres Schlaglicht wirft die Geschichte auf das Jahr 1922: Diesmal kämpften die Bondelswarts gegen die Südafrikaner um ihr Land.

Am 29. Mai 1922 tauchten plötzlich Flugzeuge über Warmbad auf. Bomben töteten rund 100 Menschen. Es war der erste Fliegerangriff im südlichen Afrika.


Das Restaurant Am Weinberg liegt auf einem Hügel in Klein Windhoek, mit herrlichem Panoramablick über die Eros Mountains und der umliegenden Vorstadt.

Das erste Gebäude auf dem Grundstück, das heutige Restaurant Am Weinberg, wurde 1901 von Richard Stoss errichtet.

Dank der warmen Quelle entstand ein Weinberg auf dem Gelände.

1950 kaufte das Ehepaar Störmer das Grundstück und später wich der Weinberg unzähligen Gemüsebeeten und Jahre später Blumenbeeten.

Das Gebäude war in seiner historischen Form erhalten geblieben, da es in dem Register für historische Gebäude des namibischen Instituts für architektonische Gebäude aufgeführt war und somit unter Denkmalschutz steht/stand.

2004 wurde das Restaurant Am Weinberg eröffnet.

Das Team in Küche und Service leistete bemerkenswert gute Arbeit.

Eine moderne Küche, die nicht an die sonst typische “Fleischküche” Namibias erinnert.

Das sehr beliebte, ursprüngliche Restaurant "Am Weinberg" schloss am 30. Juni 2015 seine Pforten an der Jan Jonker Road.


Kalk wurde schon vor 2000 Jahren bei den Römern gebrannt. Für die Farmer im südlichen Afrika war das Kalkbrennen im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts eine wichtige und notwendige Arbeit .

Der gebrannte Kalk wurde unter anderem als Düngemittel und als Verputz für die Häuser und Gebäude verwand. Sogar Medizin wurde daraus hergestellt. Aber auch Färbereien, Papierhersteller oder Gerbereien waren Abnehmer.

Mühselig musste früher das Rohmaterial herbeigeschafft und im Brennraum sorgfältig aufgeschichtet werden. Danach wurde der kuppelförmig freigelassene Hohlraum mit Holzscheiten bestückt und das Feuer entzündet.

Während des Brennvorganges herrschte eine Hitze von mehr als 1000 Grad. Ein Brand dauerte zwischen 3 und 5 Tagen.

Die Regulierung der Luftzufuhr und das Nachlegen von Brennholz musste mit größter Sorgfalt rund um die Uhr erfolgen. Danach, wenn die Hitze nach weiteren Tagen abgenommen hatte, waren die Steine schneeweiss geworden.

Nach dem Erkalten der Steine wurden diese zum "Ablöschen" in große hölzerne Wannen geworfen und mit Wasser übergossen.