logi1974 - Hasenbär auf Reisen
Hasenbär auf Reisen

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Logi1974 - Hasenbär Auf Reisen

“Nommer asseblief”
Einer der ersten Manager der Canyon Lodge war ein 19-jähriger junger Mann in der Blüte seines Lebens. Die Nachbarschaft der Canyon Lodge bestand...
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7 years ago
1909: Erste europäische Patrouille erreicht das Sossusvlei
Im Kolonialblatt von 1910 beschreibt Oberleutnant Walter Trenk von der deutschen Schutztruppe seinen Versuch, im Jahr 1909 als erster Europäer das...
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„Namib“, das bedeutet in der Sprache der Nama „da, wo nichts ist“. Dabei ist diese Wüste alles andere als eintönig: Sie ist ein Meer aus Sand und Farben.

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Je nach Lichteinfall und Luftfeuchtigkeit leuchten die Dünen von goldgelb bis dunkelrot und bilden so einen eindrucksvollen Kontrast zum blauen Himmel.

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Das Namib-Dünenmeer existiert seit über 20 Millionen Jahren. Sein einzigartiges Erscheinungsbild erhält es vom Aufeinandertreffen von Wüste und Atlantikküste.

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Die Natur dort ist über die Jahrtausende hinweg beinahe unberührt geblieben. So wundert es auch nicht, dass sie im Juni 2013 zum UNESCO Welterbe ernannt wurde.

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Das Sossusvlei ist eine von Namibsand-Dünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne ("Vlei") in der Namib-Wüste, die nur in sehr seltenen guten Regenjahren Wasser führt.

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Dann bildet sich sogar für kurze Zeit ein wenige Zentimeter bis mehrere Meter tiefer See am Ende des Vleis. "Sossus" bedeutet "blinder Fluss" in der Sprache der Nama (blind, weil der Tsauchab dann im Nichts endet).

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Die umgebenden orangefarbenen Dünen zählen mit bis zu über 380 Meter Höhenunterschied gegenüber der Pfanne zu den höchsten der Welt.

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Die höchste unter ihnen ist Big Daddy, die auch Crazy Dune genannt wird. Diese Dünen gehören zum Typ der Sterndünen, die entstehen wenn der Wind aus allen Richtungen weht.

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Entstanden ist das Vlei durch Versanden des Tsauchab, der ursprünglich wahrscheinlich bis zum nur gut 50 km entfernten Atlantik floss.

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Die daneben liegenden und jeweils durch eine Düne vom Wasser abgeschnittenen Dead Vlei und Hiddenvlei spiegeln diese Entwicklung noch bis heute wider.

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Dort stehen abgestorbene Bäume, die aufgrund des extrem trockenen Klimas nur sehr langsam verfallen.

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Der Park verfügt über zwei Tore: Das äußere öffnet morgens um 6 Uhr, das innere eine Stunde früher. Zwischen den Toren liegen die völlig überteuerten, staatlichen NWR-Übernachtungsmöglichkeiten.

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Für diesen hohen Übernachtungspreis dürfen die Gäste allerdings auch entsprechend früher starten!

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Vom inneren Tor aus führt seit 2006 eine gut befahrbare Asphaltstraße von 65 km Länge zum eigentlichen Wüstengebiet.

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Die Straße führt am Tsauchab Fluss entlang und wird rechts und links von einer endlosen Dünenlandschaft, die geschätzt ca. zwei Kilometer von der Straße entfernt liegt, gesäumt. Achtung Wildwechsel!

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Am Ende der Teerstraße befindet sich ein Parkplatz mit schattigen Akazienbäumen.

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Vorsicht vor den Dornen – schon manch ein Besucher kam mit einem „schleichenden“ Platten zurück!

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Dahinter schließt sich eine 5 km lange Sandpiste an, die nur mit einem Geländewagen befahren oder zu Fuß begangen werden darf.

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Der Fußmarsch durch den tiefen Wüstensand dauert gut eine Stunde und empfiehlt sich auf Grund der mörderischen Temperaturen eher weniger.

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Wer weder laufen noch mit dem eigenen Wagen fahren möchte, für den stehen ab morgens um sechs Uhr, für einen Preis von ca. 15€ p. P. für die Hin- und Rückfahrt,  Shuttle-Fahrzeuge bereit.

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Aktuell gelten für den Eintritt noch folgende Preise: für das Fahrzeug werden 10 N$ erhoben, pro Person 80 N$

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Entsprechend zeitgemäße Anpassungen wurden jedoch bereits beschlossen und werden in wenigen Monaten umgesetzt.

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7 years ago
Oranjerivier – Namensgebung durch einen bedeutenden Entdecker
Der Große Fluss, Gariep, Oranje. Die Umbenennungen dieses längsten Flusses im südlichen Afrika (2160 km) zeugen von einer wechselvollen Geschichte....

Der Oranje oder Orange River ist mit seinen 2.160 Kilometer der längste Fluss im südlichen Afrika.

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Er wird in Südafrika auch Garieb genannt und entspringt im Hochland von Lesotho, dann  fließt er 1.800 Kilometer durch Südafrika und bildet hier an seinem Unterlauf 500 Kilometer lang die Grenze zwischen Süafrika und Namibia.

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Beide Länder profitieren von seinem Wasser und an den Ufern entstand eine ausgedehnte Bewässerungslandwirtschaft.

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Rund um den Fluss Agrarland, dank der künstlichen Bewässerung ist alles grün und wird von verschiedenen Firmen bewirtschaftet.

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Hauptsächlich Wein, Tafeltrauben und Zitrusfrüchte werden angebaut. Die karge Region rund um die Felder steht in einem starken Kontrast dazu.

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Entlang des Orange River wachsen in Namibia Trauben - genauer gesagt 1.200 Hektar Tafeltrauben, also zum Verzehr und nicht zum keltern von Wein.

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Die Wüstentrauben von Aussenkehr sind früher reif als in anderen Ländern, so finden sie seit 1992 einen internationalen Markt.

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In dieser Region gibt es immerhin tausende von Arbeitsplätzen, auch für ungebildete Kräfte, ein Glück für die wirtschaftlich nicht sehr gut entwickelten Gegenden.

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Der Oranje ist ein friedlicher und ruhiger Strom, erst seit kurzem gibt es Anbieter von Schlauchboot- und Kanutouren.

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Das Flussbett des Oranje ist sandig und das Wasser klar, stellenweise ziehen sich aber Felsbänke durch das Flußtal und bilden Stromschnellen.

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Bei Oranjemund mündet der Oranje in den Atlantischen Ozean. Die einst von der De-Beers-Gruppe gegründete Minenstadt wird bereits kommunal verwaltet und ist seit kurzem der Allgemeinheit geöffnet.

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Die Region rund um Oranjemund ist für Besucher neudings zugänglich, hier ist jedoch jedes Abweichen von der Straße verboten.

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Die Strecke nach Norden nach Rosh Pinah und weiter nach Aus und Lüderitz führt durch das Diamanten-Sperrgebiet.

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Der Orange River hat für ein großes Diamantenvorkommen an der namibischen Küste gesorgt.

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Er spülte über Millionen von Jahren Diamanten aus dem südafrikanischen Kimberley in den Ozean und in die Dünen der Namib hinein, wo man sie früher einfach nur aufzusammeln brauchte.

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Heute werden die meisten Diamanten in immer aufwändigeren Verfahren unter Wasser vor der Küste geschürft.


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6 years ago
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Rund 80 Kilometer südlich des in der Region Hardap liegenden kleinen Ortes Maltahöhe, das sich am Rand der 1.400 Meter hohen Schwarzrandhochebene befindet, liegt das Schloss Duwisib.

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Die aus rotem Sandstein errichtete Burg, samt ihren ebenso trutzigen Nebengebäuden, wirkt äußerst exzentrisch in der kargen afrikanischen Landschaft.

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Erbaut wurde das Schloss 1908 von dem Berliner Architekten Wilhelm Sander im Auftrag von Hansheinrich von Wolf, dem Nachkommen einer sächsischen Adelsfamilie.

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In den 1970er Jahren kam das Schloss in staatlichen Besitz und wurde Museum. Die Nebengebäude jedoch blieben privates Eigentum und bilden bis heute die Duwisib Farm.

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Jochen Frank-Schultz betrieb das Unternehmen lange Zeit quasi im Alleingang. In der scheinbaren Einöde der Namib fühlt sich der Farmer und Hobby-Gastronom pudelwohl.

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Am Morgen erwartet den Besucher in der alten Schmiede in familiärer Atmosphäre ein leckeres Frühstück, abends wird ein herzhaftes Dinner serviert, das entweder aus der Farmküche stammt oder über dem offenen Feuer zubereitet wird.

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Bevor man sich zu Tisch setzt, kann man auf der Veranda einen Drink genießen, der vom Gastherren selbst gemixt wird. Immer mit dabei, die hausgemachten Produkte aus den Kaktusfeigen, die auch käuflich zu erwerben und ein hervorragendes Mitbringsel sind.

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Jochen Frank-Schultz kümmert sich persönlich um das Wohl seiner Gäste, schaut mehrmals täglich vorbei und bringt seinen Gästen Wasserflaschen, damit auch ja alle ausreichend trinken.

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Der Gast kann wählen und sich aussuchen, ob er in einem Zimmer mit Schlossblick oder einem der Chalets wohnen möchte oder sich auf einem der fünf Campingplätze einnisten möchte, die unterhalb der Farm, auf halben Wege zum Schloss, verstreut liegen und über Toilettenanlagen, Grill und steinerne Tische verfügen.

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Alles ist hervorragend gepflegt und dem historischen Ambiente entsprechend ausgestattet.

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Auf Wunsch begleitet Jochen Frank-Schultz seine Gäste auf eine Pirschfahrt über seine Farm und erzählt ihnen von der faszinierenden Welt, die er sein eigen nennt und die er in den Jahrzehnten zu lieben und schätzen gelernt hat.

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Auf seiner 6000 ha großen Farm züchten er und seine Kinder Rinder, Ziegen und Pferde. Außerdem halten sich natürlich verschiedene Wildtierarten hier auf.

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Hinweis: Normalerweise umfassen die Farmen in Namibia 10000 bis 15000 ha (100 bis 150 qkm), somit sind 60 qkm eher klein für die Verhältnisse in Namibia, insbesondere im Süden des Landes.

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Jochens unglaublich umfangreiches Wissen um die Umgebung und Geschichte des Landes stammt nicht nur aus Büchern, sondern natürlich auch aus eigenem erlebten. Gerne verleiht er aus seiner großen Sammlung Bücher an die Gäste.

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Der Höhepunkt ist natürlich der Besuch des benachbarten Schlosses Duwisib.


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7 years ago
Bartolomeu Dias - Seemannsgrab am Kap der Stürme
Standhaft trotzt ein Steinkreuz dem stürmischen Wind und der spritzenden Gischt der herantosenden Wogen des Atlantik. Es steht auf einem schroffen...
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Bereits im Jahre 1488 errichtete der portugiesische Seefahrer Bartolomeu Diaz ein Steinkreuz auf der südlich gelegenen Halbinsel, die er "Angra Pequeña" nannte, "Kleine Bucht".

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Auf der Suche nach dem Seeweg von Europa nach Asien hatte Diaz am Cabo da Volta (Diaz Point) einen steinernen Wappenpfeiler aufstellen lassen, quasi das Markenzeichen der portugiesischen Seefahrer des 17. Jahrhunderts, um die Inbesitznahme für Portugal anzuzeigen.

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1973 wurde der Diaz Point zum Nationalen Denkmal erklärt.

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Der Weg zur Lüderitzbuchter Halbinsel führt zunächst entlang der alten Eisenbahnschienen der ehemaligen Linie Lüderitz – Aus und vorbei am Sportplatz.

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Früher sollen hier Pferderennen veranstaltet, später Flugveranstaltungen mit Doppeldeckern abgehalten worden sein.

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Unsere  Fahrt geht weiter auf einer von Wüste umgebenen Sandstraße zur Radford-Bucht, wo zwei Flamingoarten leben: der Flamingo und der an seinem roten Schnabel zu erkennende Zwergflamingo.

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In den Wellen der Bucht treibt die Rotalge. Aus ihr wird das „Agar-Agar“ hergestellt, ein Geliermittel, dass unter anderem in der Nahrungsmittelindustrie Verwendung findet.

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Bis zum Diaz Point reiht sich Bucht an Bucht. Die Fahrt zu der Felsenzunge, auf der noch immer Leuchtturm und Nebelhorn aus der deutschen Kolonialzeit stehen, führt durch eine wahre Mondlandschaft.

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Bei dem hier herrschenden Wind mag man sich kaum vorstellen, dass auf dem kargen Felsen ein Campingplatz entstanden ist. Wir können allerdings keine noch so hart gesottenen Camper entdecken.

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Alternativ können Besucher heute aber auch in den erhaltenen Häusern übernachten, in denen früher beispielsweise der Leuchtturmwärter gelebt hat.

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Lange Zeit führte zu dem Felsen auf dem das Kreuz steht eine Holzbrücke. Diese brach jedoch auf Grund mangelnder Instandhaltung im November 2014 zusammen.

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Besucher müssten nun über das felsige Gelände, welches während der Flut überspült werden kann, bis an den steilen Felsen „krabbeln“ und kletternd die ersten, zementierten Stufen erreichen.

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Ob die Brücke repariert oder eine neue gebaut wird steht bisher noch in den Sternen, da sich die verantwortlichen Stellen dazu in Schweigen hüllen. Der Besuch ist kostenlos!


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6 years ago
Diamantenschmuggel im Freudenhaus
Während er den feinen Wüstensand der Namib von den Bahngleisen schaufelte, entdeckte der Arbeiter Peter Zacharias Lewala einen vielversprechend...
Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Mit der Ankunft des Bremer Tabakhändlers und Unternehmersohns Adolf Lüderitz, auf dem Segelschiff Tilly am 10. April 1883, begann die moderne Geschichte Angra Pequeñas.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Seine Vision bestand darin, diesen Landstrich für deutsche Auswanderer attraktiv zu machen, Bodenschätze zu erkunden und eine Handelsniederlassung zu gründen. Durch den jungen Kaufmann Heinrich Vogelsang ließ er das als unfruchtbar angesehene Land vom Orlam-Kapitän Joseph Frederiks II. erwerben.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Da Lüderitz befürchtete, die ebenfalls an dem Gebiet interessierten Engländer würden die gesamte Küste des Landes besetzen, bat er die deutsche Regierung um Schutz seiner Besitztümer.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Nach langem Zögern und erst nach der Abdankung Bismarcks schickte der Kaiser die deutschen Kriegsschiffe S.M.S. Leipzig, die S.M.S. Elisabeth und dazu das Kanonenboot S.M.S. Wolf. Am 7. August 1884 fand die erste offizielle deutsche Flaggenhissung statt.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Adolf Lüderitz selbst blieb zwei Jahre später, 1886 auf Forschungsfahrt am Oranje verschollen. Ihm zu Ehren erhielt der Ort den Namen "Lüderitz".

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Die große Zeit der Gegend begann jedoch mit dem Thüringer August Stauch, Angestellter der Reichsbahn, der an Asthma litt. Als seine Atembeschwerden zunahmen, riet ihm sein Arzt sich für einige Zeit nach Deutsch-Südwestafrika versetzen zu lassen.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Dort, so erklärte er ihm, sei das Klima ideal und eine Linderung seiner Beschwerden sei zu erwarten. 1907 sagte der knapp 30jährige Stauch Frau und Kindern Lebewohl und schiffte sich in jene als "Schutzgebiet" deklarierte afrikanische Kolonie ein (das heutige Namibia), die seit 1883 zum deutschen Kaiserreich gehörte.

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Der Arbeitsplatz, den man Stauch zugeteilt hatte, trug den verheißungsvollen Namen Grasplatz und lag mitten in der Namibwüste, aber er hätte auch genauso gut im Vorhof der Hölle liegen können.

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Die Namib ist eine der lebensfeindlichsten Wüsten der Erde, meist gibt es nur Sand und Felsen und dazu einen unbändigen Wind, der beinahe täglich in Küstennähe über das Land stürmt.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Die vornehmliche Aufgabe Stauchs bestand darin, rund zwanzig Kilometer dieser Strecke frei von Sandverwehungen zu halten. Mit dem Pflichtbewusstsein eines deutschen Beamten stemmte er sich den Naturgewalten entgegen, ein thüringischer Sisyphos gewissermaßen.

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Eines Tages, im April 1908, sollte sein Leben eine entscheidende Wendung erfahren: denn da überbrachte ihm sein afrikanischer Hilfsarbeiter Peter Zacharias Lewala aufgeregt einen glitzernden Stein. Der Legende nach war dieser an einer schmierigen Schaufel kleben geblieben.

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Lewala muss gewusst haben, was er da in den Händen hielt, denn er hatte zuvor am Big Hole in Kimberley gearbeitet, jener Region im südlichen Afrika, die bereits 50 Jahre zuvor vom Diamantenfieber infiziert worden war.

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Von dem Bergwerksingenieur Sönke Nissen aus Lüderitz ließ sich Stauch bestätigen, was er bereits vermutet hatte: Der Stein bestand tatsächlich aus reinem Kohlenstoff und war ein lupenreiner Diamant.

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Offenbar wussten die Männer sehr genau, dass das ganz große Glück zwar greifbar, durch voreiligen Aktionismus aber auch akut gefährdet war. Deshalb vereinbarten sie striktes Stillschweigen. Stauch kündigte ordnungs- und fristgemäß seinen Dienst bei der Bahn.

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Stauch, Nissen und ein weiterer "Mann der ersten Stunde", Emil Kreplin, erwarben beim kaiserlichen Bergbauamt die Rechte für siebzig Schürffelder auf mehr als zwanzigtausend Hektar Wüstenland und gründen die Diamantenschürfgesellschaft Kolmannskuppe.

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Sie besaßen jetzt zwar ganz legal die Schürfrechte, hatten es aber eigentlich gar nicht nötig zu schürfen, denn in ihrem Claim ließen sich die Diamanten mit bloßen Händen auflesen. In Lüderitz erzählt man sich noch heute die Anekdote, Stauch habe einmal - auf dem Boden sitzend - nur in Reichweite seiner Hände 37 Diamanten gefunden.

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Weiter wird erzählt, dass das wichtigste Arbeitsgerät eines jeden Diamantensuchers damals ein leeres Marmeladenglas gewesen sei. Im Schnitt sammelte jeder der wenigen Eingeweihten in den ersten Tagen ein halbes Glas voll Edelsteine täglich. Für kurze Zeit hieß das Schürfgebiet ganz offiziell "Märchenthal".

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Spätestens im Juli 1908 wurde das Märchen auch in Deutschland erzählt: das deutsche Reich wurde vom Diamantenfieber gepackt. Glücksritter und Abenteurer brachen in die Wüste von Deutsch-Südwest auf, so dass sich die Reichsregierung bereits im September gezwungen sah, einen 100x300 Kilometer breiten Küstenstreifen vom Oranjefluss bis zum 26. Breitengrad zum "Sperrgebiet" zu erklären.

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Diamantenorte wie Kolmannskuppe , Stauchslager, Ida- und Charlottental schossen wie Pilze aus dem Boden und Lüderitz, die Gründerstadt Deutsch-Südwestafrikas, wurde beinahe über Nacht der große Umschlagplatz für die kostbaren Steine.

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Geschäftsleute, Händler und Glücksritter überschwemmten den Ort. Trinkwasser wurde per Tankschiff oder Eisenbahn dorthin gebracht. Man errichtete eine Meerwasser-Entsalzungsanlage, die mit einem eigens hierfür gebauten Elektrizitätswerk  betrieben wurde.

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Hotels, Restaurants, Vereine und Sportclubs wurden gegründet, und für einige Jahre war Lüderitz der "Nabel der Welt" von Deutsch-Südwestafrika.

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Doch mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges und der Machtübernahme durch Südafrika wurde über Nacht für die deutschen Bewohner alles anders. Viele von ihnen wurden in Internierungslager gebracht, verließen das Land, verloren alles, was sie aufgebaut hatten, starben verarmt und glücklos - darunter auch der Diamanten-König August Stauch und der Lüderitzbuchter ruhmreiche Bürgermeister Emil Kreplin.

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Heute ist Lüderitz mit rund 15.000 Einwohnern in der Region fast schon eine Großstadt. Kleiner als Swakopmund, dafür ursprünglicher - und darum auch interessanter.

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Das besondere Flair von Lüderitz besteht in Gebäuden aus der deutschen Kolonialzeit, von denen der Großteil bis heute sehr gut erhalten und gepflegt ist.

Mit Der Ankunft Des Bremer Tabakhndlers Und Unternehmersohns Adolf Lderitz, Auf Dem Segelschiff Tilly

Vergeblich sucht man nach Selbstbeweihräucherungen á la "Sam Nujoma Drive" oder Diktatorenhuldigungen wie "Robert Mugabe Avenue" oder "Fidel Castro Street".


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