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Rund 120 Kilometer Stlich Von Lderitzbucht Liegt Das Kleine Stdtchen Aus, Dessen Entstehung In Den Jahren


Rund 120 Kilometer östlich von Lüderitzbucht liegt das kleine Städtchen Aus, dessen Entstehung in den Jahren 1905/06 untrennbar mit dem damaligen Bau der Eisenbahnlinie zwischen den beiden genannten Ortschaften verbunden ist.

Bekannt ist Aus aber auch als einer der kältesten Plätze im Land, wo es im Winter nicht selten schneit. Und Aus hat etwas, das man mehr als 10000 Kilometer von Deutschland entfernt wohl kaum vermutet, nämlich ein Denkmal zu Ehren Kaiser Wilhelms II.

Schon kurz nach der Gründung der Kolonie errichtete der Kaufmann Adolf Lüderitz dort, wo später Aus entstand, eine Faktorei. Entscheidend dafür war eine in einer Felsschlucht befindliche Quelle, weshalb es hier eine Niederlassung von etwa zehn Nama-Familien gab.

Gleichzeitig mit Aus war aber auch eine Handelsstation im fünf Kilometer südlich davon entfernten Kubub errichtet worden, die zunächst eine größere Bedeutung erlangte, weil sie am südlichen Baiweg lag, der von Lüderitzbucht nach Keetmanshoop führte.

Nach Durchquerung der Namib gab es dort den ersten Wasser- und Weideplatz für die Ochsengespanne, mit denen man Güter ins Inland transportierte.

1891/92 gründete die Deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestafrika in Kubub eine Landwirtschaftliche Station für Wollschafzucht, die allerdings schon Ende 1893 durch die Witbooi-Nama zerstört wurde.

Nach mehrjährigen Planungen begann man am 27. Dezember 1905 von Lüderitzbucht aus mit dem Bau einer Eisenbahnlinie, die wegen des gängigeren Geländes jedoch nicht über Kubub, sondern das nördlich davon gelegene Aus führte, wo bald eine kleine Siedlung entstand.

Im Sommer 1906 kam es zur Errichtung eines Polizeipostens, zu dessen Dienstbereich künftig auch Kubub gehörte, im Oktober desselben Jahres wurde das 1900 in Kubub gegründete Postamt nach Aus verlegt, und am 1. November 1906 konnte schließlich die Eisenbahnstrecke Lüderitzbucht-Aus eröffnet werden.

Damit wurde Aus zum Ausgangspunkt für den Warenverkehr ins Landesinnere. Es entstanden umfangreiche Vieh- und Pferdedepots, außerdem entwickelte sich der Ort zu einer wichtigen Etappenstation für die Schutztruppe.

Der gesteigerte Verkehr zog wiederum private Unternehmer wie Gastwirte, Händler und Handwerker dorthin, und so wuchs Aus allmählich zu einer Ortschaft von 300 Einwohnern heran, während Kubub an Bedeutung verlor und verödete.

Eines der ersten Häuser am Platz war das 1906 erbaute Bahnhofshotel, später kam das Germaniahotel hinzu, das aber längst nicht mehr existiert.

Das erste, in Holzbauweise errichtete Bahnhofshotel brannte 1948 ab, anschließend wurde aus Ziegeln ein neues Gebäude errichtet. In den letzten Jahren wurde das Hotel umfassend renoviert, und seither strahlt es in neuem Glanz.

Schon kurz nach Fertigstellung der Bahnlinie bis Aus wurde der Bau der Strecke in Richtung Osten weiter vorangetrieben, und am 21. Juli 1908 eröffnete der Staatssekretär des Reichskolonialamtes, Bernhard Dernburg, diesen zweiten Abschnitt bis nach Keetmanshoop.

1907 besetzte man die Polizeistation in Aus bereits mit einem zweiten Beamten, und nach der Entdeckung der Diamanten bei der Bahnstation Kolmanskuppe (April 1908) wurde Aus im darauffolgenden Jahr sogar Standort eines Offizierspostens, den man im Haus des früheren Eisenbahnkommissariats etablierte.

Die im Diamantengebiet entstehenden Siedlungen wurden bald von den Farmen um Aus mit Fleisch und frischen Milchprodukten beliefert, wodurch der Ort wirtschaftlich weiter florierte.

Durch eine Verordnung des Reichskanzlers betreffend die Selbstverwaltung in Deutsch-Südwestafrika vom 28. Januar 1909 erhielt Aus den Status eines kommunalen Verbandes mit gewähltem Gemeinderat und einer Gemeindeverwaltung, und 1911 wurde gar eine Deutsche Schule gegründet, deren Lehrer Heinrich Kronsbein nach dem Ersten Weltkrieg zum Direktor der Deutschen Regierungsschule in Windhoek avancierte.

Im Juni 1913 beging Kaiser Wilhelm II. sein 25-jähriges Thronjubiläum, was man auch im fernen Deutsch-Südwestafrika feierte. In Aus wurde aus diesem Anlass ein besonderes Denkmal eingeweiht, das bis heute erhalten geblieben ist.

Dabei handelt es sich um einen rund drei Meter hohen Obelisken in Gestalt eines preußischen Meilensteins auf einem Sockel, an dessen Südwestseite damals eine Kupfertafel angebracht war.

Irgendwann im Laufe der Zeit verschwand die kupferne Tafel am Denkmal, doch anlässlich des hundertjährigen Gedenkens an den Beginn des Ersten Weltkrieges fand am 23. August 2014 eine Wiedereinweihung statt, bei der man vier neue am Gedenkstein angebrachte Granittafeln enthüllte.

Sie zeigen die ursprüngliche Beschriftung, außerdem wird in deutscher und in englischer Sprache über die Bedeutung des Denkmals informiert, und eine Tafel erinnert an die Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie Lüderitzbucht-Aus im Jahre 1906.

Nachdem die Südafrikaner im September 1914 Lüderitzbucht besetzt hatten, verlegte man die dortige Funkstation nach Aus, wo sie noch bis Ende März 1915 in Betrieb blieb, bevor die Deutschen auch diesen Ort dem vorrückenden Gegner überlassen mussten.

Nach der Kapitulation der Schutztruppe am 9. Juli 1915 errichteten die Südafrikaner bei Aus ein Kriegsgefangenenlager, in dem insgesamt 1552 Unteroffiziere und Mannschaften der aktiven Truppe und der Landespolizei untergebracht wurden.

Anfänglich lebten sie dort in Zelten, doch bald bauten sie mit Hilfe selbst hergestellter Sandsteine kleine Häuser, deren Ruinen heute noch teilweise existieren.

Auch in diesem Lager, wo die Gefangenen bis zu ihrer Entlassung am 18. April 1919 blieben und wo im Oktober/November 1918 noch 55 von ihnen an der weltweiten Influenza-Epidemie starben, errichteten sie ein Monument zu Ehren Kaiser Wilhelms II.

Am 3. August 1985, dem 70 Jahrestag der Gründung des Lagers, wurde das Areal zum nationalen Denkmal erklärt und eine Steinsäule mit einer darauf angebrachtem Bronze-Tafel aufgestellt, die das Relief eines Schutztrupplers zeigte und einen erklärenden dreisprachigen Text dazu lieferte.

Leider wurde die Tafel vor einigen Jahren gewaltsam entfernt, aber 2010 durch eine Nachbildung aus Marmor ersetzt.

Zwar gibt es ja kein konkretes Gründungsdatum, doch mit der Eröffnung der Bahnstrecke im November 1906 begann der eigentliche Aufschwung des Ortes.
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Der Leopard mit seinem schönen, schwarz gefleckten Fell ist der viertgrößte Vertreter der „großen Katzen“ der Gattung Panthera. Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit zeichnet die evolutionäre Erfolgsgeschichte dieser Art aus.

Leoparden können in den verschiedensten Biotoptypen leben, in Wüsten und in Regenwäldern, in den Tieflandwäldern bis hoch in die Berge, im Grasland genauso wie in den Sümpfen.

Leoparden sind vielseitige Jäger, die Areale von Meeresspiegelhöhe bis 5.200 Meter bewohnen und dabei Wintertemperaturen von bis zu –25 °C tolerieren.

Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Huftieren und Primaten, aber auch Nagetiere, Reptilien, Amphibien, Insekten und Vögel werden erjagt. In Afrika südlich der Sahara umfasst ihre Speisekarte mehr als 90 Arten.

Leoparden können an ihrem individuellen Fleckenmuster identifiziert werden. Abhängig vom Lebensraum gibt es große Unterschiede in Bezug auf Fellfarbe, Musterung und Körpergröße.

Melanismus, also eine Schwarzfärbung, ist eine der auffälligsten Veränderungen im Aussehen der Leoparden und wird häufig in den Waldlebensräumen beobachtet. Ist ein Tier völlig schwarz, so wird es auch „Schwarzer Panther“ genannt.

In Afrika können Leoparden manchmal mit dem Gepard verwechselt werden: während das Leopardenfell rosettenartige Flecken trägt, hat das der Geparden einfache schwarze Flecken.

Leoparden sind mit bis zu 58 Kilometern pro Stunde nicht nur sehr schnell, sie sind als konkurrenzlos gute Kletterer auch in der Lage, einen Kadaver viele Meter hoch in die Bäume zu schleppen. Leoparden tun dies, um ihre Beute vor anderen großen Raubtieren wie Löwen, Tigern und Hyänen zu schützen.

Trotz ihres großen Verbreitungsgebietes und ihrer Anpassungsfähigkeit hat der Leopard fast 40 % seines ursprünglichen Bestandes in Afrika und über 50 % in Asien verloren.

Die Katze ist jetzt vor allem südlich der Sahara und mit isolierten Populationen auf dem indischen Subkontinent, auf Sri Lanka, in Indochina, Malaysia, Indonesien und China verbreitet. Obwohl die Art insgesamt häufiger ist als andere „große Katzen“ (etwa 200.000 bis 700.000 Tiere allein in Afrika), steht sie auf der Roten Liste der IUCN und ist im Anhang I von CITES gelistet.

Fünf der neun Leopardenunterarten wurden separat auf der Roten Liste der IUCN eingestuft. Der Amur-Leopard, der Arabische Leopard und der Java-Leopard sind vom Aussterben bedroht, während der Sri-Lanka-Leopard und der Persische Leopard als gefährdet eingestuft werden.

Lebensraumverlust, die Jagd und der bestehende Mensch-Wildtier-Konflikt (vor allem in Vergeltung für echte oder vermeintliche Viehverluste) und der Mangel an Beute durch die menschliche Konkurrenz stellen die größten Bedrohungen für die Leoparden dar.

Felle, Eckzähne und Jagdtrophäen sind zudem sehr gefragt. Da die Mehrheit der Leoparden in Afrika außerhalb der Schutzgebiete zu finden ist, müssen Jagdverbote durchgesetzt und Konfliktvermeidungsstrategien gefunden und umgesetzt werden.

In Westasien ist die Verbreitung im Wesentlichen auf Schutzgebiete beschränkt, von denen allerdings viele zu klein sind, um überlebensfähige Populationen zu beherbergen. Hier könnten die Katzen von weiteren Pufferzonen und einer Vernetzung der Lebensräume durch sogenannte grüne Korridore erheblich profitieren.

Die Küstenstraße C34 von Swakopmund nach Norden durch den Dorob National Park (ehemals West Coast Recreation Area) ist recht monoton. Über weite Strecken ist die Straße (noch) nicht asphaltiert.

Der Belag besteht aus einem Gemisch aus festgefahrener Erde und Salz. Oft herrscht dichter Seenebel, so dass man gut aufpassen muss, zumal die Straße durch die hohe Luftfeuchtigkeit schnell rutschig wird.

Auch an tiefen Schlaglöchern herrscht kein Mangel. Das Meer sieht man meist nur in der Ferne, die Dünen sind flach und wirken gräulich.

Nach 72 Kilometern erreicht man das Feriendorf Henties Bay (afrikaans Hentiesbaai) an der alten Mündung des Omaruru Riviers. Major Hentie van der Merwe aus Kalkfeld entdeckte hier 1929 eine Frischwasserquelle und verbrachte fortan hier seine Ferien.

Freunde gesellten sich in den Folgejahren zu ihm, und so entstand allmählich der Ferienort Henties Bay, der heute knapp 5000 permanente Einwohner zählt. Während der Ferienzeiten kommt jedoch ein Vielfaches an Besuchern hinzu, vor allem aus Südafrika.

Henties Bay ist ein Anglerparadies und hat sich voll und ganz dem Angel-Tourismus verschrieben. Der Henties Bay Angling Club organisiert alljährlich mehrere große Wettbewerbe.

Tourveranstalter bieten Hai-Angeln und Angeltouren per Boot an. Und professionelle Beratung, Köder, Fische säubern und Tiefkühl-Service sind in Henties Bay frei!

Henties Bay setzt ganz auf weiteres Wachstum im Tourismus, trotz knapper Trinkwasser Ressourcen. Mittlerweile gibt es sogar einen Golfplatz, in einem sandigen Seitenarm des Omaruru Flussbetts angelegt.

Emsig werden immer mehr Ferienwohnungen gebaut. Vor allem angelbegeisterte Südafrikaner aus dem Großraum Johannesburg kaufen sich gern eine Immobilie in Henties Bay, zumal die Preise hier deutlich niedriger sind als im mittlerweile sündhaft teuren Swakopmund.

Natürlich gibt es auch Ferienresorts in Henties Bay, einen Campingplatz, etliche Pensionen und Hotels, zwei Supermärkte, Pubs, Restaurants und Fast-Food-Outlets und was der Feriengast sonst noch an Annehmlichkeiten benötigt.


Der Strauß ist ein flugunfähiger Laufvogel. Hähne erreichen Gewichte zwischen 100 und 150 kg bei einer Körpergröße (Kopf bis Fuß) von über 2 m. Hennen sind etwas kleiner. Sie bringen 90 bis 110 kg auf die Waage und erreichen eine Körpergröße von bis zu 2 m.

Ein laufender Strauß erreicht Geschwindigkeiten von 60-70 km/h. Strauße leben in freier Wildbahn in Gruppen. Diese bestehen aus 2 bis 3 Hennen und einem Hahn. Die Hennen besitzen ein graues Gefieder. Erwachsene Hähne sind an ihrem schwarzen Gefieder mit weißen Schwungfedern zu erkennen.

Die kommerzielle Straußenzucht hat ihren Ursprung in Südafrika. Dort begannen die ersten Farmer um 1860, Strauße zu halten. Bis zum ersten Weltkrieg wurden große Mengen Straußenfedern nach Europa exportiert.

Nach dem Krieg verloren die Federn ihre Bedeutung. Statt dessen war Straußenleder gefragt. Das Straußenfleisch war lange Zeit für die Straußenzucht und Haltung uninteressant.

Erst um 1980 nahm seine Bedeutung zu, weil die Nachfrage nach diesem als fett- und cholesterinarm geltendem Fleisch anstieg.

Die ersten Strauße wurden 1906 von Karl Hagenbeck nach Deutschland gebracht. Bereits mit Anfang zwanzig zählte Hagenbeck zu den wichtigsten Tierhändlern in Europa. Kein Auftrag schien ihm zu schwierig - und niemand hatte ein so gutes Gespür für das Geschäft, das sich mit den Exoten machen ließ.

Egal, ob Elefant, Tiger oder Löwe - Hagenbeck beschaffte alles, was gefragt war, belieferte Zoos, Menagerien, reiche Privatleute und den deutschen Kaiser. Er handelte nicht nur mit ihnen, sondern baute rund um die wilden Tiere eine florierende Unterhaltungsindustrie auf.

Regelmäßig schickte Hagenbeck seine Jäger aus, um neue Tiere zu beschaffen. Sie reisten für ihn nach Afrika und Asien, fingen dort Affen, exotische Vögel, Elefanten, Nilpferde, Tiger und Löwen und brachten sie nach Hamburg.

Als er für die deutschen Truppen in Südwest 2000 Dromedare beschaffen sollte, schlug er ein und lieferte pünktlich. Und so setzten die deutschen Truppen in Afrika neben Zebras und Ochsen auch Kamele als Reittiere ein.

Hagenbeck selbst zählte nicht zu den Großwildjägern und nahm auch nicht an den Expeditionen teil. Er war durch und durch Kaufmann und kümmerte sich um die Finanzierung, die Logistik und den Vertrieb. Das war ihm Abenteuer genug.

Hagenbeck tat sich mit dem ehemaligen Schutztruppen-Offizier Arno Weitzenberg zusammen und die Beiden beschlossen, eine Straußenfarm auf Weitzenbergs Grundstück im Swakop Revier anzusiedeln.

Hagenbeck investierte 100.000 Mark in das Unternehmen und Weitzenberg wurde als Manager vor Ort beauftragt. Dann folgten Verhandlungen und Verträge mit den deutschen Behörden.

Als diese abgeschlossen waren, begann Weitzenberg mit den Vorarbeiten auf der Farm. Große Landstriche mussten für die Vögel eingezäunt werden, Luzernebeete wurden angelegt, Furchen für die Bewässerung gezogen, Schuppen gebaut und zum Schutz vor der brennenden Sonne Schattendächer errichtet.

All diese schweren Arbeiten mussten abgeschlossen sein, bevor die ersten Vögel eingeführt wurden. Die Strauße wurden aus Hamburg importiert und stammten ursprünglich aus dem Senegal.

Die erste Sendung kam in einem sehr zerzausten Zustand an. Allerdings erholten sie sich bald in ihrer neuen Umgebung, die ihrem ursprünglichen Lebensraum ähnlich war.

Die Carl Hagenbeck GmbH wurde jetzt als erste Straußenfarm in Süd-West- Afrika etabliert und mit der Zucht wurde zwischen 1911/12 begonnen.

Unglücklicherweise starb Hagenbeck im Jahr 1913 und seine Söhne waren an dem geschäftlichen Wagnis ihres verstorbenen Vaters nicht interessiert. Weitzenberg musste ohne Hagenbecks Unterstützung weiter machen.

Weitzenberg fand bald heraus, dass die Zucht und die Kreuzung der senegalesischen Strauße mit den wilden Exemplaren der Namib ein langsamer und mühseliger Prozess war.

Weitzenberg verwarf den ursprünglichen Plan Hagenbecks und importierte schließlich Hähnen und Hennen zu Zuchtzwecken aus Südafrika, die inzwischen Federn von extrem hoher Qualität produzierten. Nach kurzer Zeit war er sogar in der Lage auf dem Weltmarkt zu konkurrieren und Gewinne zu erzielen.

Die Farm mit seiner Landwirtschaft und Viehzucht verlangte die volle und ständige Aufmerksamkeit von Weitzenberg. Seine Frau war eine große Stütze für ihn. Sie kümmerte sich nicht nur um die Jungtiere und die Schweine, sondern auch um Gemüse für den Hausgebrauch und den Verkauf.

Der Federboom erreichte seinen Höhepunkt 1913. Der Ausbruch des 1. Weltkrieg im Jahre 1914 handelte Weitzenberg einen schweren Rückschlag ein, da der Export von Federn nun nicht mehr möglich war. Die weitere Zucht von Straußen war sinnlos geworden.

Allerdings setzte Weitzenberg nun auf wachsende Luzerne, Gemüse und die Aufzucht von Geflügel und Schweinen. Diese Produkte ließen sich alle gut an die Armee verkauften und auch an die Zivilbevölkerung in Swakopmund und dem Inland waren dankbare Abnehmer.

Nach der Kapitulation der Schutztruppen 1915 verschlechterten sich Weitzenbergs Geschäftstätigkeiten. Er stand nun im Wettbewerb mit südafrikanischen Erzeugnissen mit denen er wegen der hohen Kosten für die Bewässerung nicht konkurrieren konnte.

Im Jahr 1917 brachten gute Regenfälle im Hochland eine außergewöhnliche Flut den Fluss hinunter, dabei wurden große Teile der Anbaufläche fort gerissen und ins Meer gefegt.

Weitzenberg sah sich schließlich um alles gebracht, was er besaß. Seine Hoffnungen hatten sich zerschlagen. Sobald der Krieg in Europa zu Ende war, entschied er sich Süd-West-Afrika zu verlassen.

Seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts haben sich mittlerweile in Deutschland einige Straußenfarmen entwickelt.

Neben Deutschland werden in 50 weiteren Ländern der Erde Strauße gehalten. Von einiger Bedeutung sind hier noch Kenia und Israel. Selbst in Kanada (!) gibt es Straußenfarmen.

Allerdings ist das südliche Afrika nach wie vor das Zentrum der Straußenzucht.


Die kleine namibische Ortschaft Seeis ist etwa 15 Kilometer von Windhoek Hosea Kutako International Airport an der B 6 (Trans-Kalahari-Highway) nach Gobabis gelegen.

Rund 1,6 Kilometer südlich der B 6 liegt ein Friedhof mit gefallenen Soldaten der deutschen Schutztruppen von 1904. Der Friedhof besteht aus 39 Gräbern, einige davon ohne Namen.

1904, damit 20 Jahre nach der Flaggenhissung in Deutsch-Südwest, sind Befriedung und Erschließung so weit fortgeschritten, dass man nach schweren Anfangsjahren darangehen konnte, höhere Ansprüche ans Leben zu stellen.

Hinterher würde man zugeben müssen, dass 1904 zwar ganz normal begonnen hatte, doch dann hätte man hellhörig werden können.

Hereros zogen im Land herum, kauften Sättel, Decken und Lebensmittel. Natürlich alles auf Pump. Aus dem Umland von Gobabis wurden Viehdiebstähle „in frechster Weise“ gemeldet, aus Karibib Widersetzlichkeiten.

Am 12. Januar 1904 brach in Okahandja der offenbar seit langem geplante Aufstand der Hereros los.

Er breitete sich unter der Führung von Samuel Maherero in wenigen Tagen über das gesamte Hererogebiet aus, um schon bald auf das Damaraland überzugreifen.

Alle befestigten Plätze wurden eingeschlossen, Bahn- und Telegrafenverbindungen unterbrochen, 123 Weiße, fast ausnahmslos Deutsche, grausam ermordet.

Der Meßgehilfe Max Hadelberg aus Ostpreußen, seit 1. Dezember 1903 im Gouvernementsdienst, wurde mit dem Meßgehilfen Mofenhauer zusammen Mitte Januar bei Seeis von Aufständischen ermordet.

Ebenfalls der Streckenaufseher Rudolf Lehmann in Habis. Lehmann war von 1893 bis 1895 bei der kaiserlichen Schutztruppe, ließ sich später als Ansiedler im Schutzgebiet nieder und war zuletzt bei der Eisenbahn angestellt.

Am 14. Februar 1904 marschiert die Ersten Kompanie unter Hauptmann Fischel um 6 Uhr in der Früh von Windhoek nach Gobabis ab. Sie hat den Auftrag, wenn nötig gegen aufständische Hereros vorzugehen. Hauptmann a.D. Hugo von François (der Bruder von Curt von François) reitet mit einer Patrouille voraus.

Die Kompanie Fischel war mit zwei Geschützen und einem Maschinengewehr dem Expeditionskorps unter Major von Glasenapp nach Windhoek vorausgeeilt, um von dort zu Fuß, nur mit notwendigstem Gepäck versehen, den Vormarsch nach Gobabis anzutreten. Dort sollten, nach einem Gerücht zufolge, ein Teil der Herero sich verschanzt haben.

Bereits im Laufe des Morgens trifft sein Trupp auf eine Gruppe Hereros, die bei dem kurzen Gefecht Verluste erleiden. Wie der Lokalanzeiger aus Okahandja meldet, hatte die Kompanie Fischel am 14. Februar 1904 zwischen Seeis und Windhoek auf dem Wege nach Gobabis ein Vorpostengeplänkel, wobei die Seesoldaten Mahnke, Luttermüller und Schneider fielen, Seesoldat Henze schwer, Gefreiter Arndt leicht verletzt wurden.

Bei der Verfolgung stieß die Kompanie zwischen Seeis und Windhoek auf den Feind. Hierbei entspann sich ein größerer Kampf und unter Verlust zahlreicher Toter und unter Zurücklassung des mitgeführten Viehs, konnte dieser vertrieben werden.

Sie strahlen eine unwiderstehliche Faszination aus - die Wilden Pferde der Namibwüste im Südwesten Namibias. Ihre Herkunft war lange geheimnisumwittert.

Ihr Lebensraum, die unwirtlichen Ebenen in der Nähe von Garub, ist nicht gerade ein Paradies. Trotzdem ist es den Pferden gelungen, sich an die harten Bedingungen anzupassen.

Ihre Vorfahren, einst im Dienste des Menschen, haben ihre Freiheit wiedererlangt. Seitdem leben sie in der Weite der Wüste, weit weg von der menschlichen Zivilisation, nach den Gesetzen ihrer Herde.

Inzwischen sind sie eine Touristenattraktion. Jedes Jahr erfreuen sich tausende Besucher an den stolz vorbeigaloppierenden Pferden mit wehenden Mähnen, die an der Tränke bei Garub ihren Durst löschen. Umso größer ist der Schreck, wenn sie in Dürrejahren wie jetzt abgemagerte, müde Kreaturen sehen...

Die Stiftung Namibian Wild Horses Foundation wurde 2012 ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Pferde zu wecken und zu stärken. Hinter der Initiative steht die Biologin Dr. Telané Greyling sowie die Gondwana Collection...

....mit ihrem Geschäftsführer Mannfred Goldbeck und ihren Partnern, speziell Piet Swiegers, auf Klein-Aus Vista. Die Stiftung steht dem Umweltministerium beratend zur Seite, um bei Bedarf vorausschauende und sanfte Eingriffe für den Erhalt der Wilden Pferde vorzunehmen.

Seit fast 100 Jahren leben die Wilden Pferde in ihrem Gebiet im Osten der Namib, haben ihr Verhalten den kargen Bedingungen angepasst und ihre eigene Sozialstruktur entwickelt.

Der Mensch hat ihnen nur Wasser bereitgestellt, ansonsten aber nicht eingegriffen. Immer wieder gab es Dürrezeiten, in denen schwächere Tiere starben. Ein natürlicher Prozess der Auslese, der notwendig ist, um einen starken Gen-Pool zu erhalten.

Der Mensch sollte nur dann eingreifen, wenn die gesamte Population gefährdet ist. Etwa, wenn die Zahl der Tiere auf einen derart kritischen Punkt sinkt, dass der Gen-Pool zu klein wird.

Oder wenn die Zahl der Tiere in langen Jahren des guten Regens so steigt, dass die Tragfähigkeit des Gebietes überschritten wird und bei einsetzender Dürre ein Massensterben droht.

Oberstes Ziel der Stiftung ist, den menschlichen Eingriff auf das Nötigste zu beschränken und den Pferden langfristig ein Leben in Freiheit zu erhalten.

Bereits seit 2012 liegt der jährliche Niederschlag im Lebensraum der wilden Pferde unter dem Durchschnitt. Viele Pferde sind Hyänen zum Opfer gefallen.

Der Bestand wurde inzwischen dermaßen reduziert, dass bei dürrebedingten weiteren Todesfällen das Überleben der wilden Pferde gefährdet ist.

Im September 2015 gehörten zu der Population von 170 Pferden 65 fortpflanzungsfähige Stuten. Von ihnen müssen 50 überleben, um den Gen-Pool zu erhalten und einen gesunden Fortbestand der Population zu gewährleisten.

Dazu sind eine ständige Überwachung der Pferde und ein frühzeitiges Eingreifen in Form von Zufutter notwendig.

Die Namibia Wild Horses Foundation hat bereits damit begonnen, die logistischen Voraussetzungen für ein Zufüttern zu schaffen.

Spendengelder werden dazu verwendet, eine Protein-Mineral-Lecke für die Pferde zu beschaffen. Die Stiftung freut sich über jeden Pferdeliebhaber, der zum Erhalt der wilden Pferde beitragen will.

Wer mehr über den geschichtlichen Hintergrund und das Verhalten der Wilden Pferde erfahren will, dem sei die Webseite der wilden Pferde empfohlen....

.....oder das Buch Wilde Pferde in der Namibwüste von Telané Greyling, Mannfred Goldbeck und Ron Swilling (ISBN 978-99945-72-53-3), erhältlich im namibischen Buchhandel, im Gondwana Travel Centre in Windhoek und den Gondwana Lodges.

Namibia Wild Horses Foundation First National Bank of Namibia Current Account 62246659489 Branch: Klein Windhoek (Code 281479) Swift: FIRNNANX